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Quellen


Die schriftlichen Quellen des großen Weisheitsbuches "I Ging" gehen auf

eine Tradition von ca. 3000 Jahren zurück. Die grundlegenden

Entscheidungen des Lebens, die Gesetze von Entstehung, Wachstum und

Verfall der Dinge werden in ihm beobachtet und beschrieben. Sie fußen auf

der taoistischen Weltanschauung, sind aber bei genauerer Beobachtung

zeitlos gültig und an keine Kultur oder Religion gebunden. Unter dem Einfluss

des Philosophen Konfuzius entstanden Interpretationen, die auch tief in die

Strukturen unserer westlichen Kultur eingriffen und sie noch weitgehend bis

heute prägen.

Es ist in unserer heutigen Zeit von großer Wichtigkeit, wieder Zugang zu den

Gesetzen zu bekommen, die unser tägliches Leben gestalten. Durch den

richtigen Umgang mit ihnen können kranke und gestörte Strukturen (z. B.

Wirtschafts- und Gesundheitssysteme, Kindererziehung, Beziehungsformen),

die aus Unwissen entstanden sind, wieder naturgemäßere Formen

annehmen. Das Wissen des I Ging ist in allen Lebensbereichen anwendbar

und ist von daher ein kostbarer Schatz der Weisheit und Voraussicht, aus

dem man immer wieder schöpfen kann.


Erklärung


I Ging

Das Buch der Wandlungen

von Richard Wilhelm

 

Das Buch der Wandlungen, chinesisch I Ging, gehört unstreitig zu den wichtigsten Bücher der Weltliteratur.

Seine Anfänge reichen in mythisches Altertum zurück. Bis auf den heutigen Tag beschäftigt es die bedeutendsten Gelehrten Chinas. Fast alles, was in der über 3000 Jahre alten chinesischen Geschichte an großen und wichtigen Gedanken gedacht wurde, ist teils angeregt durch dieses Buch, teils hat es rückwirkend auf die Erklärung des Buches Einfluss ausgeübt, so dass man ruhig sagen kann, dass im I Ging die reifste Weisheit, von Jahrtausenden verarbeitet ist.

So ist es denn auch kein Wunder, dass beide Zweige der chinesischen Philosophie, der Konfuzianismus und der Taoismus, ihre gemeinsamen Wurzeln hier haben.

Ganz neues Licht ergießt sich von hier aus auf gar manches Geheimnis in den oft dunklen Gedankengängen des geheimnisvollen Alten und seiner Schüler ebenso wie auf manches, was in der konfuzianischen Tradition als festes Axiom sich vorfindet, das ohne weitere Untersuchung hingenommen wird.

Ja nicht nur die Philosophie, auch die Naturwissenschaft und die Staatskunst Chinas haben immer wieder aus diesem Weisheitsborn geschöpft, und es ist kein Wunder, dass dieses Buch als einzige der alten Weisheitsschriften der Konfuzianer selbst der großen Bücherverbrennung des Tsin Schi Huang entging.

Bis in den Alltag hinein ist das ganze chinesische Leben von seinen Einflüssen durchtränkt. Geht man durch die Straßen einer chinesischen Stadt, so sieht man nicht nur da und dort an einer Ecke einen Wahrsager an einem reinlich gedeckten Tisch mit Pinsel und Tafel sitzen, um aus dem alten Weisheitsbuch Rat und Auskunft zu erteilen für die kleinen Nöte des Lebens, sondern selbst die goldbemalten Firmenschilder, die als senkrechte, schwarzlackierte

Holzbretter die Häuser zieren, sind mit Zeichen bedeckt, deren blumige Sprache immer und immer wieder an Gedanken und Zitate jenes Buchs erinnert.

Selbst die Politik eines so modernen Staates wie Japan, die sich durch ihre kluge Vorsicht

auszeichnet, verschmäht nicht, in schwierigen Lagen auf die Ratschläge des alten Weisheitsbuchs zurückzugreifen.

Der hohe Ruf der Weisheit, in dem das Buch der Wandlungen steht, hat es freilich mit der Zeit bewirkt, dass eine Menge geheimnisvoller Lehren, deren Ursprung in anderen Gedankengängen liegt - vielleicht z.T. selbst solchen außerchinesischer Herkunft -, sich mit seinen Lehren verknüpft haben. Seit den Zeiten der Tsin- und Han-Dynastie kam immer mehr eine formelhafte Naturphilosophie auf, die mit einem System von Zahlensymbolen die ganze Welt des Denkbaren umklammerte und durch eine Kombination einer streng durchgeführten Yin-Yang-Lehre dualistischen Gepräges mit der Lehre von den fünf Wandelzuständen, die dem Buch der Urkunden entnommen wurde, die ganze Weltanschauung Chinas immer mehr in starre Formen presste. So ist es denn gekommen, dass immer spitzfindigere kabbalistische Spekulationen das Buch der Wandlungen wie mit einer Wolke des Geheimnisvollen umgaben, und indem sie alles Vergangene und Künftige in ihr Zahlenschema einfingen, dem I Ging den Ruf eines Buchs voll unverständlicher Tiefe verschafften, wie sie auch die Ursachen wurden, dass die Keime einer freien chinesischen Naturwissenschaft, wie sie zur Zeit eines Mo Di und seiner Schüler unstreitig vorhanden waren, getötet wurden und einer öden, von aller Erfahrung unbeeinflussten Tradition von Bücherschreibern und Bücherlesern Platz gemacht haben, die China in westlichen Augen so lange das Aussehen einer hoffnungslosen Erstarrung verlieh. Doch darf nicht verkannt werden, dass außer jener mechanischen Zahlenmystik auch zu allen Zeiten ein freier Fluss tiefer menschlicher Weisheit auf den Bahnen dieses Buchs in das praktische Leben sich ergoss und der großen chinesischen Kultur diese Reife abgeklärter Lebensweisheit gab, die wir heute fast wehmütig an den noch vorhandenen Überresten dieser letzten bodenechten Kultur bewundern.


Zitate


"Das I Ging bietet sich nicht von selbst mit Beweisen und Resultaten an;
es rühmt sich nicht, und es ist auch nicht einfach, sich ihm zu nähern.
Es ist wie ein Teil der Natur, wartend, bis man es entdeckt.
Es bietet weder Fakten an noch Macht, aber für die, die auf Selbsterkenntnisse aus sind,
auf weises Verhalten - wenn es das gibt -, für die scheint es das richtige Buch zu sein."

C. G. Jung


"Man kann es als Orakelbuch benutzen, um in schwierigen Lebenslagen Rat zu bekommen.
 Man kann es auch nur seiner Weisheit wegen lieben.
Es ist in diesem Buch ein System von Gleichnissen für die ganze Welt aufgebaut."

Hermann Hesse


 "Das I Ging beruht auf keinerlei Glauben oder Aberglauben, und es ist auch nicht von irgendeiner
Mythologie abhängig. Es enthält Erfahrungstatsachen und psychologische Erkenntnisse,
die ohne Unterschied von Rasse und Religion die ganze Menschheit betreffen.
Erst jetzt nach 5000 Jahren erkennen wir die universelle Gültigkeit des Buches der Wandlungen."

Lama Anagarixa Govinda


"Du musst unbedingt das I Ging lesen. Ich will nicht darüber reden, nur soviel: Es ist das Einzige,
was phantastisch wahr ist. Du liest es, und Du weißt einfach, dass es wahr ist.
Es ist etwas, an das man glauben kann."

Bob Dylan